Parkplatz: Baad, grosser gebührenpflichtiger Parkplatz; Koordinaten: 47.309242, 10.121265 |
Gipfel: Grosser Widderstein 2533m |
Höhenunterschied: 1400 Hm; Zeit: 8-9 Std. |
Schwierigkeit: Alpine Bergtour, die letzte 500 Hm über Felsen mit I-er Kletterstellen |
Ausrüstung: Für Alpine Touren + Helm gegen Steinschlag |
Ich bin noch vor Sonnenaufgang losgefahren, um nach der 3 stündige Anreise rechtzeitig in Baad im Kleinwalsertal anzukommen. Baad ist ein kleiner Ort in Österreich, der über öffentliche Strassen nur über Deutschland zu erreichen ist. Hier komme ich kurz vor 7 Uhr an, ziehe den Bergstiefel an, schultere den Rucksack, und laufe los.
Es ist recht kalt, nur 5 Grad laut Thermometer meines Autos. Ich überquere die kleine Brücke und laufe Richtung Bärgundhütte weiter. Ich kenne mich bereits ein wenig aus, da ich früher eine Skitour auf dem nahelegenen Gamsfuss gemacht habe.
In wenigen Hundert Metern erblicke ich bereits mein Tagesziel.
Zur Bärgunthütte führen 2 Wege. Ich folge die kürzere, dem Bach entlang. Als ich die kleine Hütte vorbeilaufe ist es idillisch. Die Kühe werden gerade gemolken.
Ich laufe Richtung Hochalppass weiter. Während dieser Tour machen wir eine komplette Umrundung von dem Grossen Widderstein.
Vor dem Pass gibt es eine steile Etappe. Bevor ich mit dem Aufsieg beginne, halte eine kurze Pause. Am Bach, in der Sonne. Es ist super.
Als ich den Pass erreiche, folge den Pfad Richtung links weiter: Zu der Widdersteinhütte, und natürlich Richtung Gipfel.
Ich laufe eine kleine Privathütte vorbei. Die Felspiramide der Grosser Widderstein sieht immer mächtiger aus.
Bei der nächste Abzweigung geht es links hoch. Auf dem Schild steht “Nur für Geübte!”. Meine Vorfreude auf kraxeln ist riesig!
Es ist einfach den Weg zu finden, ist sogar mit weiss-blau-weiss Markierungen gekennzeichnet. Zum Glück ist noch nicht viel los. Um beim Einstieg zu gelangen, es gibt eine kürzere Route, aus Richtung Hochtannbergpass. Da braucht man nur 900 Hm bis zum Gipfel.
Es ist Mitte Juni, es legen noch welche Schneefelder. Überqeren musste man allerdings nur einen. Da es sehr hart gefroren war, wendeten mehrere eher zurück. Mit einem Wanderstock und etwas Konzentration ging es aber problemlos.
Der Kraxeln ist nie richtig schwierig, es ist tatsächlich im I-er Bereich. Wenn man den markierten Weg verlässt, wird es schwieriger. Der Kalkstein ist leider bei der eine oder andere “Schlüsselstelle” ziehmich spechig. Abgesehen davon macht der Kraxeln unheimlich viel Spass!
Auf 2400 Meter wird es dann flacher und deutlich breiter. Wir steigen Richtung Gipfelgrat weiter. Auf dem Grat hinterlegen wir die letzte 100 Meter bis zum Gipfel.
Der Weg ist nie richtig ausgesetzt. Nur kurz vor dem Gipfel, auf dem Grat, wo die Nordwand steil runterfällt.
Auf dem Gipfel ist der Panorama super, genauso wie das Wetter!
Links unten erkennt man bereits die Widdersteinhütte. Ich kann kaum erwarten anzukommen, und etwas gutes zu essen.
“Berg Heil” – wird von oben gerufen!
Bergab geht es über die gleiche Route. Es ist schwieriger, die Markierungen zu finden, und ab und zu klettere ich in wenig schwierigeren Stellen ein.
Auf dem letzten 1/3 läuft dann ein riesen Anzahl von kleinen privaten und grossen geführten Gruppen gegen. Zum Glück habe ich Helm an, da als ich unter denen komme, fallen immer wieder Steine runter.
Als ich wieder den Pfad erreiche, ist die Hütte nicht mehr weit weg.
Das Angebot ist einfach, doch der Spaghetti Bolognese schmeckt gut!
Ich bleibe nicht lange, da es noch ein langer Abstieg vor mir steht. Bergab geht durch den Gemsteltal.
Im Tal befinden sich mehrere kleine Hütten, wo man essen und trinken kann. Der Weg scheint echt endlos zu sein. Endlich nach 19 Kilometer und 1400 Hm komme ich in Baad voll erschöpft an. Auf gehs nach Hause – besser gesagt zu der erste Tankstelle für ein XXL Cappucino!
23.06.2018